Huhein's Blog


Geschöpf oder Zufallsprodukt Teil 3
September 28, 2010, 6:15 pm
Filed under: Allgemein

Bevor ich mich in Gedanken dem Schöpfergeist zuwende, möchte ich noch mal auf den Zufall zurückkommen, da der Begriff Zufallsprodukt in meiner Überschrift vorkommt.

Ein Zufall hat wie jedes Ereignis, Ding oder Wesen eine Ursache bzw. mehrere Ursachen. Er ist bedingt, wie alles in der Welt. Der Unterschied ist nur, dass uns beim Zufall die Ursachen nicht sofort klar sind.

Wenn ich beim Spaziergang unter einem Apfelbaum durchgehe, und es fällt mir ein Apfel auf den Kopf, ist dies kein Zufall. Es ist nur so, dass die Erdanziehungskraft in diesem Moment stärker war als die permanent nachlassende Kraft, die den Apfelstil am Ast hielt.

Doch nun zum Schöpfergeist. Er hat mit dem Urknall das Universum geschaffen und entlassen, sich zu entwickeln, über Milliarden von Jahren sich so zu entfalten, wie es sich heute darstellt, mit allen Galaxien, Sternen, Schwarzen Löchern, Planeten und gigantischen Leerräumen.

Er hat seiner Schöpfung Naturgesetze und Naturkonstanten mitgegeben, die die Entwicklung des Universums schon vor Jahrmilliarden geregelt haben, wie sie diese bis heute regeln. Auch die Gesetze für die Evolution des Lebens auf der Erde waren von Anfang an dabei. Hochinteressant ist, dass es Naturkonstanten gibt, wäre bei ihnen an der 4. Stelle hinter dem Komma eine andere Zahl, es kein Leben auf der Erde gäbe.

Dass ein Nichts solche Naturgesetze und –konstanten hervorbringen kann ist einfach unwahrscheinlich.

Doch nun die wichtige Frage: Hat der Schöpfergeist die Welt geschaffen, sie mit Gesetzen bestückt und entlassen, ohne sich danach um sie zu kümmern, oder begleitet er seine Schöpfung? Überlässt er seine Schöpfung allerdings sich selbst, wäre der Glaube an einen Schöpfergeistes dem atheistischen Weltbildes nicht mehr fern.

Gehen wie allerdings davon aus, dass er seine Schöpfung begleitet bis zu unserer winzigen Erde, dann betreten wir das Terrain der Religion. Wir könnten dann von Gott, Allah, Jahwe, Vishnu und anderen Gottheiten sprechen.

An dieser Stelle tun sich eine Unmenge religiöser Fragen auf. Ich möchte und kann nicht darauf eingehen. Darüber sind schon unzählige Bücher geschrieben worden. Einer meiner Vermutungen möchte ich allerdings Ausdruck verleihen: Wenn Gott das Universum erschaffen konnte, wäre es ihm ein Leichtes, ein rein geistiges, energetisches „Paralleluniversum“, das wir hier nicht sehen und erfahren können, hervorzubringen. In dieser reinen Energiewelt wäre viel Platz. Außer Gott selbst könnten da Engel, Heilige, die Seelen der Verstorbenen und viele, die wir uns nicht vorstellen können, sein.

Die Glaube an diese spirituelle „Parallelwelt“ ermöglichte und ermöglicht den Religionen die verschiedensten Glaubensinhalte.

Trotz meiner Absicht, mich mit religiösen Aussagen zurückzuhalten, möchte ich doch noch auf das christliche Gottesbild eingehen, da es für das nachfolgende Problem wichtig ist. Aus christlicher Sicht ist Gott u. a. allwissend, allgegenwärtig, allmächtig, gütig, barmherzig und gnädig. Er ist die Liebe selbst.

Das Leiden der Menschen auf der Erde ist unvorstellbar und unermesslich seit es Menschen gibt. Unzählige Kriege, Holocaust, Sklaverei, Krankheiten, Armut und Hunger sind nur Beispiele des nicht endenden Leidens der Menschen auf der Erde.

Wie kann der oben beschriebene Gott, der gütige, die Liebe selbst, dies alles zulassen?

Dieser Widerspruch, dieses Problem zerreißt mich.

Es wird Theodizee-Problem genannt und hat schon viele Philosophen und Theologen beschäftigt. Meines Wissens kamen sie alle zu keiner befriedigenden Lösung. Das Problem ist wohl auch nicht zu lösen. Nur ein Atheist hat damit keine Probleme.

Ich kann diesem Problem letztendlich nur begegnen, indem ich davon ausgehe, dass mein irdisch menschlicher Verstand nicht in der Lage ist, derartige Widersprüche und Zusammenhänge zu fassen.

Ja, dem auf der Erde lebenden Menschen ist es nicht gegeben, alles zu verstehen. Trotzdem habe ich mich an ein großes Thema gewagt. Jeder der diesen Artikel gelesen hat, wird sich seine eigenen Gedanken machen. Mit dieser Hoffnung möchte ich schließen,


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